MEZ1 - Geschichte
 

 

Aus der Siedlungsgeschichte des russischen Nordens ist bekannt, dass in diese abgelegene Region sich unternehmungslustige Siedler wagen, aber auch Verbannte und auf der Flucht befindliche Altgläubigen, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts von Staat und Kirche verfolgt wurden).  Gorelov 2006, S. 7 beschreibt den  Archangel'skij trakt, der schon seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist: Nördliche Dvina – Pinega – Mezen' –  Pjoza – Ziehweg – Cil'ma, die wir schon von Stielers Atlas Karte 1 kennen, – Petschora und von dort aus über den Ural zu den reichen Pelztiergründen Sibiriens.

 
MEZ1-History-Archangelskij-trakt
Der Pfeil zeigt auf die Position von Safonovo, auf der Karte verläuft der Trakt weiter südlich.
     
MEZ1-History-Album
Das Album
  Safonovo wird hier nicht erwähnt. Dazu schlagen wir ein Album auf, in dem Fotos und Schriftstücke aus der Zeit der Sowjetunion gesammelt wurden, z. B. der Text des Festredners, der zum "Tag des Dorfes"  am 28. Juli 2006 aus Mezen'geladen war und an die "Safonovcy" appellierte, sie sollen nicht ihre Wurzeln vergessen, "um nicht, wie man so sagt, zu Ivanen zu werden, die ihre Heimat nicht kennen." Er berichtet, dass im Jahre 1728 ein gewisser Jakov Safonov Haus und Hof verkauft hat und an die Pjoza gekommen ist und das Dorf seines Namens gegründet hat.
     
MEZ1-History-Sofonovcy
Safonovcy
  MEZ1-History-Safonov
Jakov Safonov
     
MEZ1-History-Spuren
Spuren der Entkulakisierung
  In diesem Album finden wir auch Spuren aus den bösen 30er Jahren der „Entkulakisierung“: Eine Gruppe von Kolchoz-Arbeitern beschwert sich über den Vorgesetzten. Dieser spielt den Vermögenden in die Hand und kümmert sich nicht um die Landarbeiter. Wenn man ihn zur Rede stellt, schreien seine Leute: Hört nicht auf die Dummköpfe! Dieses kleine Schriftstück bedeutete den sicheren Abtransport, in der Regel auf Nimmer-wiedersehen. Auch in unserem Sprachbeispiel Nr. 1 werden Erinnerungen an diese schwere Zeit lebendig.